Die Helden von Rheinfelden: RKG gewinnt Krimi an der Schweizer Grenze

„Was für ein spannender Abend!“, krächzt der glückliche, aber sichtlich mitgenommene RKG Geschäftsführer Michael Müller nach Kampfende in Rheinfelden. Die Rede ist von Kampftag 7 der Ringen-Regionalliga, an dem die RKG in einem absoluten Krimi mit 16:15 bei Aufsteiger KSV Rheinfelden gewinnen konnte. Der Kampf war ein weiterer Beweis für die Leistungsdichte innerhalb Deutschlands zweithöchster Ringerliga.

Da die Ringkampfgemeinschaft das Halbschwergewicht (98 Kilogramm) leerlaufen ließ, gab es vor der Pause nur vier statt gewöhnlich fünf Kämpfe. Wie immer startete der Kampf mit dem Fliegengewicht (57 Kilo, Freistil), in dem RKG Akteur abermals enttäuschte und gegen Sulejman Ajeti auf Schulter verlor. Die mitgereisten RKG Fans ließen sich davon allerdings nicht beeindrucken und brachten weiterhin ihren Anteil an der erstklassigen Stimmung innerhalb der Halle. Dies wurde auch umgehend belohnt: Marc Bonert (130 Kilo, Griechisch-Römisch) errang gegen Jack Richert einen ungefährdeten Schultersieg und holte die ersten Punkte für die Gäste. Der erste enge Kampf des Abends ließ nicht lange auf sich warten. Paul Rothausky (61 Kilo, Griechisch-Römisch) zeigte sich abermals in guter Form und setzte Fabian Wepfer einiges entgegen. Letztendlich gewann der KSV Akteur, nach einigen zumindest strittigen Entscheidungen seitens des Kampfrichters, mit 3:2. Da gerade in solchen Kämpfen jeder einzelne Mannschaftspunkt entscheidend ist, ist die Leistung des RKG Eigengewächs nicht hoch genug einzuschätzen. Unglaublich wichtig für die Gäste war auch der letzte Kampf vor der Pause: Christoph Ewald (66 Kilo Freistil), der die Laier-Staffel an diesem Wochenende wieder verstärkte, musste gegen den wesentlich schwereren und starken Vincent von Czenstkowski antreten. Danke der höheren Wertung beim 6:6 Endstand ging der Punkt an die Gäste aus der Kurpfalz.

In Halbzeit Zwei sollte die RKG zunächst eine furiose Aufholjagd starten. Evgenij Titovski (86 Kilo Griechisch-Römisch) holte seinen Schultersieg im Schnelldurchlauf nach 32 Sekunden. Und auch Robin Laier (71 Kilo Griechisch-Römisch) setzte seine bisherige Top-Saison fort und gewann mit 9:0. Danach war es noch Robin Keck (80 Kilo Freistil), der gegen den angeschlagenen Sebastian von Czenstkowski einen mehr oder weniger kampflosen Schultersieg holte. Somit ging die RKG mit einer 16:9 Führung in die letzten beiden Kämpfe im Weltergewicht. Der Schein der hohen Führung trog allerdings, da beide Ringer der Gastgeber als klare Favoriten in die beiden Kämpfe gingen. Für die RKG hieß es also, die Führung mit aller Macht zu verteidigen. Dieser Kraftakt gelang der Ringkampfgemeinschaft letztendlich dank zweier Top Defensivleistungen. Zunächst war es Kevin Schellin (75 Kilo Freistil), der gegen Andrius Reisch bei seiner 3:12 Niederlage nur drei Mannschaftspunkte abgab und somit bereits das Unentschieden für die Gäste sicherte. Im letzten Kampf lag es dann wieder an Christian Schöfer (75 Kilo Griechisch-Römisch) den RKG Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Der Kampf gegen Manuel Kingani war bis zur letzten Sekunden spannend, doch der Reilinger Routinier verlor nur mit 0:9 und machte den Auswärtssieg klar. Der Krimi von Rheinfelden nahm also mit 16:15 ein gutes Ende für die Ringkampfgemeinschaft, die nun den zweiten Sieg in Folge einfahren konnte.

Erik Offenloch, Vorstand der RSV Hockenheim, begleitete die Mannschaft an die Schweizer Grenze und zeigte sich nach Kampfende euphorisch: „Wir waren heute stark, die Mannschaft hat einen unglaublichen Siegeswillen an den Tag gelegt. Jeder hat seinen Teil zu diesem Sieg beigetragen. Nicht zuletzt auch die mitgereisten Fans, die enormen Anteil an der hervorragenden Stimmung hier hatten. Das war jetzt unser dritter Sieg in dieser Runde, womit wir zufrieden sind. Jetzt wollen wir weiter dranbleiben und auch unseren nächsten Heimkampf gegen Tabellen-Schlusslicht Taisersdorf gewinnen.“

 

Hef

 

KSV Rheinfelden – RKG Reilingen/Hockenheim 15:16

57F: Sulejman Ajeti – Marius Badea 4:0 (SS), 130G: Jack Richert – Marc Bonert 0:4 (SS), 61G: Fabian Wepfer – Paul Rothausky 1:0 (3:2), 98F: Vyacheslav Sugako 4:0 (KL), 66F: Vincent von Czenstkowski – Christoph Ewald 0:1 (6:6), 86G: Hayk Hernandez Perez – Evgenji Titovski 0:4 (SS) 71G: Sascha Oswald – Robin Laier 0:3 (0:9), 80F: Sebastian von Czenstkowski – Robin Keck 0:4 (SS), 75F: Andrius Reisch – Kevin Schellin 3:0 (12:3), 75G: Manuel Kingani – Christian Schöfer 3:0 (9:0)