Favorit Schorndorf zu stark für RKG

Zum Hinrunden Abschluss der Ringen Bundesliga musste sich die RKG Reilingen/Hockenheim in der heimischen Fritz-Mannherz-Halle dem Favoriten ASV Schorndorf erwartungsgemäß mit 7:19 geschlagen geben. Ein emotionaler Abschied, tolle Kämpfe und eine erste Hälfte auf Top Niveau entschädigten die Zuschauer allerdings für die verpasste Überraschung.

Schon bei der Vorstellung der Athleten war klar, dass mit Erik Offenloch ein Athlet der ersten RKG Stunde nach über zwei Jahrzehnten den letzten Kampf seiner Karriere bestreiten wird. Hallensprecher Alex Offenloch verabschiedete den ringenden Vorstand mit emotionalen Worten und unter Beifall der Zuschauer. Das Duell der beiden Aufsteiger aus dem Jahr 2018 begann direkt mit einem spannenden Kampf. In der Klasse bis 57 Kilo Freistil schenkten sich Halil Gökdeniz und Cetin Engin nichts, wobei der Gästeringer letztendlich mit 9:6 triumphierte. Im Schwergewicht war dann die Zeit von Erik Offenloch gekommen. Gegen den EM Dritten Jello Krahmer konnte der Hockenheimer zunächst im Stand guten Widerstand leisten. Die Bodenlage wurde ihm letztendlich zum Verhängnis, wobei sich das Urgestein noch bei einem Durchdreher am Ellbogen verletzte und durch technische Überlegenheit verlor. Zum Abschluss seiner Karriere zog Offenloch noch obligatorisch die Ringerschuhe auf der Matte aus und trat von den Fans gefeiert ab. Danach musste der russische RKG Neuzugang Elchin Ibragimov überraschenderweise erstmals Punkte abgeben. Beim 2:2 gegen den Schorndorfer Scarpello verlor der Athlet aus Rostow am Don aufgrund der höheren Wertung.Dank Joshua Morodion (98 KG Freistil) durften die Gastgeber dann auch den ersten Sieg feiern. Mit 5:0 gelang dem Vize-Europameister der Junioren sein vierter Saisonsieg. Vor der Pause legte dann Igor Chichioi (66 KG Freistil) im nächsten intensiven Kampf mit seinem 3:2 Sieg noch einen Punkt nach. Mit 3:7 in Rückstand hatten die Gastgeber für die zweite Hälfte eine fast unlösbare Aufgabe vor sich, um noch etwas Zählbares herauszuholen.

Wie üblich in dieser Saison eröffnete der ungeschlagene Jan Fischer (86 KG Greco) die zweite Kampfhälfte. Gegen den Türken Dogan Göktaz geriet Fischer früh mit 1:5 in Rückstand und drohte seine Siegesserie zu verlieren. Unglücklicherweise für die Gaste zog sich Göktaz im Kampfgeschehen und mit 7:2 Führung eine Verletzung zu und musste den Kampf abbrechen. Somit glichen die Gastgeber vorübergehend auf 7:7 aus. Robin Laier (71 KG Greco) lieferte sich anschließend einen harten Kampf, holte gegen Gesheev zwischenzeitlich dank zweier Wertungen auf, aber verlor letztendlich mit 4:9. Den spektakulärsten Kampf lieferte danach Thilo Dicker (80 KG Freistil) ab. Mit dem amtierenden ungarischen Meister Kuramagomedov leiferte er sich einen offenen Schlagabtausch und ein Punktefeuerwerk mit schönen Aktionen. Bitter für den Reilinger: Dicker hatte den Gästeringer vermeintlich zweimal auf Schulter, was jedoch vom Mattenrichter nicht anerkannt wurde. Letztendlich ging der Gast mit einem 26:11 Sieg von der Matte. In den beiden Weltergewicht Duellen mussten die Reilinger dann auch den Kürzeren ziehen.

Die Ringkampfgemeinschaft hat sich auch im zweiten Heimkampf trotz hoher Niederlage gut verkauft und scheint für die nun kommende Rückrunde gewappnet. Nach einer kurzen Pause steht dann am 13.11. der langerwartete Derby Heimkampf gegen den SRC Viernheim an. Hier geht die RKG als Favorit ins Rennen und kann den ersten Heimsieg 2021 einfahren.

Hef

RKG Reilingen/Hockenheim – Wacker Burghausen 7:19

57F: Gökdeniz – Engin 0:2 (6:9), 130G: Offenloch – Krahmer 0:4 (TÜ), 61G: Ibragimov – Scapello 0:1 (2:2), 98F: Morodion – Sezgin 2:0 (5:0), 66F: Chichioi – Awtaew 1:0 (3:2), 86G: Fischer – Göktaz 4:0 (AS) 71G: Laier – Gesheev 0:2 (4:9), 80F: Dicker – Kuramagomedov 0:4 (TÜ), 75F: Golmohammadi – Wollny 0:2 (2:8), 75G: Zentgraf – Cojocari 0:4 (TÜ)