Ringsport auf höchstem Niveau

Was war das für ein Kampfabend, am Samstag, den 10.11.2012 in der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle. Die Ringkampfgemeinschaft Reilingen Hockenheim empfing den Aufstiegsfavoriten aus Ketsch.

Durch einige taktische Umstellungen des RKG-Trainers Michael Böh und eine fantastische Mannschaftsleistung, fiel die Entscheidung erst im letzten Kampf des Abends, Klasse bis 74kg freier Stil, zwischen Steffen Bartsch und Thilo Dicker. Hier hatte Thilo Dicker für die Ketscher die Nase vorn, konnte 3 Mannschaftspunkte holen und den Sieg von 16:18 für die Ketscher perfekt machen. Doch der Reihe nach.

Den besseren Start erwischte die RKG mit Bence Juhacz in der Klasse bis 55kg griechisch-römischer Stil. Nach seiner Verletzung bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Thailland, bestritt der Publikumsliebling seinen ersten Heimkampf in dieser Saison. Er traf auf das Ketscher Nachwuchstalent Witali Lazovski und konnte den Kampf klar mit 3:0 Runden für sich entscheiden.

In der folgenden Klasse bis 120kg freier Stil traten Frank Gerhard und Mateusz Filipczak gegeneinander an. Frank Gerhard, der im stilartfremden Freistil antrat, schaffte es durch eine gute Leistung, die erste Runde zu gewinnen. Am Ende musste er sich dem starken Filipczak mit 1:3 Runden geschlagen geben. Neuer Zwischenstand 4:3 für die RKG.

Dem zweiten Ungarn in der RKG Mannschaft, Bence Kovacs, gelang ein Sieg in der Klasse bis 60kg freier Stil gegen Alexander Jakuschew. Der frischgebackene Ungarische Meister gewann mit 3:0 Runden und erhöhte den Zwischenstand auf 7:3 für die RKG.

Mit Waldemar Streib, hatte Erik Offenloch in der Klasse bis 96kg griechisch-römischer Stil einen schweren Gegner erwischt. Hier haben die Mannen aus Ketsch um Trainer Wolfgang Laier sicherlich 4 Mannschaftspunkte eingeplant. Durch eine kämpferische und taktisch gute Leistung gelang es Erik Offenloch aber, ein 0:3 Verlust über die Zeit zu bringen. Neuer Zwischenstand 7:6.

Im letzten Kampf vor der Pause trafen für die RKG Marek Schum und für Ketsch Özkan Bas aufeinander. In der Klasse bis 66kg griechisch-römischer Stil konnte Bas seinen Gegner mit 0:3 Runden besiegen und die Ketscher somit erstmals in Führung bringen: Zwischenstand vor der Pause 7:9

„Der Kampf von Marek war für mich ein Schlüsselkampf. Wir können immer noch gewinnen, aber es wird sehr knapp. Bisher haben wir tolle Kämpfe gesehen. Ich denke, das war noch lange nicht alles.“ So RKG Geschäftsführer Michael Müller zur Pause.

Nach der Pause musste Dennis Schäfer für die RKG leider Punkte abgeben. Trotz guter Leistung, musste er sich dem mehrfachen rumänischen Meister Ion Cernean in der Klasse bis 84kg freier Stil geschlagen geben. Neuer Zwischenstand nun 7:13 für den KSV Ketsch

Dass die RKG auf keinen Fall kampflos das Feld räumen wird, sahen alle deutlich an Trainer Michael Böh. Er sprang heute, ebenfalls stilartfremd im Freistil, für Gerit Eckel ein und traf auf den Ketscher Kevin Schellin. Hatte er die ersten beiden Runden noch verloren, so kämpfte er sich zurück und gewann die letzten drei runden und den Kampf somit mit 3:2.

Durch seinen unbedingten Siegeswillen hatte sich Böh derart verausgabt, dass er nach dem Kampf unter dem lauten Applaus der Fans von Frank Gerhard von der Matte getragen wurde. Neuer Zwischenstand 10:15

„Der Kampf von Michael war sinnbildlich für den kompletten Verlauf des heutigen Abends und den Zusammenhalt der Mannschaft. Es hat heute alles gestimmt. Auch mit der Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Jetzt fehlt uns nur noch der Funken Glück, künftig das ein oder andere Duell für uns zu entscheiden.“ So Erich Klaus, Vorsitzender der RKG nach dem Kampf.

Und die RKG sollte weiter auf Siegeskurs bleiben. Der ehemalige Ketscher Roman Scheick hatte mit seinem alten Verein wohl noch eine Rechnung offen. Durch die taktische Umstellung des Trainers, stieg er in die Klasse bis 84kg griechisch-römischer Stil gegen Tim Focken, den er mit 3:0 Runden besiegen konnte. Zwischenstand vor den letzten beiden Kämpfen: 13:15

In die Klasse bis 74kg griechisch-römischer Stil aufgerückt, war Frank Wörner. Obwohl Frank Wörner nach einer sehr erfolgreichen Oberliga-Saison kürzer treten wollte, lies er es sich nicht nehmen, gegen seinen alten Rivalen Sebastian Stadler anzutreten.

Das Wörner nichts an Kondition und Geschick verloren hatte, sah man deutlich. Er gewann mit 3:0 Runden und erhöhte auf den Zwischenstand von 16:15 für die RKG.

Somit fiel die Entscheidung im letzten Kampf zwischen Steffen Bartsch und Thilo Dicker. Der Rest ist Geschichte. „Die Zuschauer haben hier heute Ringsport auf höchsten Niveau gesehen, Ich bin mehr als zufrieden mit der Mannschaft. Der Kampf war so gut, dass das Ergebnis am Schluss nebensächlich war.“ So Holger Kurzenhäuser, RKG Sportvorstand nach dem Kampf.