Gegründet am 05.Mai 1889, feierte der Athletenverein 1889 Reilingen, am vergangenen Sonntag, nahezu auf den Tag genau, sein 125 jähriges Jubiläum. Grund genug für Vorstand Erich Klaus und Geschäftsführer Michael Müller in die Aula der Schillerschule zu einer Matinee zu laden.
Neben den Mitgliedern, folgten dieser Einladung natürlich auch zahlreiche aktive und ehemalige Ringer, die für den AV auf die Matte gingen oder dem Verein verbunden sind. Unter ihnen auch die Weltmeister, Europameister und Olympiamedaillengewinner Pasquale Passarelli und Uwe Neupert.
Natürlich hatten es sich auch Bürgermeister Stefan Weisbrod, Sabine Petzold als Vertreterin der Kultur- und Sportgemeinschaft und zahlreiche Gemeinderäte und Vereinsvertreter der anderen Reilinger Vereine nicht nehmen lassen, mit dem ältesten Verein am Ort zu feiern.
Stefan Weisbrod würdigte den AV Reilingen: als einen Verein der Superlativen, den erfolgreichsten und ältesten Verein am Ort, mit der geschichtsträchtigsten Sportart. Im weiteren Verlauf gab er in seiner tollen Rede einige wichtige Stationen des AV Reilingens von der Gründung bis heute wieder und ging auch auf das Ringen an sich und auf das, was die Sportart zu einer der härtesten der Welt macht, ein: Die Athleten geben Schmerzen nicht nach und kämpfen sich selbst durch die größten Widerstände.
Ringer wie Erich Klaus und die Laier-Brüder fanden in seiner Rede ebenso Erwähnung, wie die zahlreichen Meistertitel und Medaillen, die nach Reilingen geholt wurden.Mit den zwei jüngsten Erfolgen, dem deutschen Meistertitel von Scott Gottschling und dem Vizemeistertitel von Paul Rothausky, stellte er fest, dass der AV bzw. die RKG auf dem richtigen Weg sind. Er fand es vorbildlich, wie die beiden Vereine aus Reilingen und Hockenheim in Form der RKG zusammenarbeiten und so „ihre“ Traditionssportart erhalten. Ein Beispiel, dem laut Weisbrod ruhig weitere Vereine folgen dürfen.
Mit dem Dank an den Förderverein um den Vorsitzenden Klaus Uhrig für die Unterstützung des Ringsports in Reilingen beendete er seine Ansprache und übergab eine Geburtstagtorte der Gemeinde samt Umschlag an Erich Klaus.
Sowohl Bürgermeister Weisbrod als auch Sabine Petzold lobten den AV Reilingen als ein Aushängeschild für Reilingen die tolle Stimmung beim Heimkampf und die Integration in das Reilinger Vereinsleben, äußerten aber auch etwas Kritik an den doch häufig wechselnden Regeln im Ringsport.
Prompt kam darauf die Einladung des Präsidenten des Nordbadischen Ringerverbandes, Gerhard Ronellenfitsch, zur persönlichen Regelkunde. Ronellenfitsch überbrachte in seiner Rede auch die Grüße des Deutschen Ringerbundes, deren Vertreter durch eine zeitgleich angesetzte Tagung verhindert waren.
Foto und Videovortrag sorgen für Applaus und Gänsehaut
Nachdem auch der Badische Sportbund durch seinen Vertreter Herrn Schäfer die Glückwünsche überbrachte, stand als nächstes ein Überblick über 125 Jahre AV Reilingen an. Geschäftsführer Michael Müller hatte hier einen interessanten Text vorbereitet, untermalt von Bild- und Videomaterial, zusammengestellt von Marketingvorstand Michael Grahlert.
Einige Textstellen und Bilder lösten spontanen Applaus aus, das Video, mit Ausschnitten aus der Meisterschaftsendrunde, sorgte bei dem ein oder anderen noch einmal für Gänsehaut.
So dankte Michael Müller unter anderem auch dem ehemaligen Vorstand Hans Hauser, der wohl den größten Anteil daran hatte, dass der Athletenverein 1889 Reilingen seinen 125 jähriges Jubiläum feiern konnte und nicht, wie viele Traditionsvereine des Ringens (Aalen, Schifferstadt, Goldbach, Witten, u.a.) zwischenzeitlich Insolvenz anmelden mussten.
Eine besondere Überraschung war es, als im Anschluss an das Video nahezu die komplette Meistermannschaft auf die Bühne geholt wurde. Erich Klaus dankte seinen ehemaligen Kameraden nochmals und man sang gemeinsam das Ringerlied, bei dem auch einige der Zuschauer spontan mit einstimmten.
Richard Rotter zum Ehrenpräsidenten ernannt
Bevor man den offiziellen Teil des Programms beenden konnte, standen nach einer Aufführung der Bambini-Gruppe, noch die Ehrungen auf dem Programm. Hier wurden Mitglieder für 60, 50, 40 und 25 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt. Erich Klaus wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Eine besondere Ehre war es Michael Müller dann noch, Richard Rotter zum Ehrenpräsidenten zu ernennen. Müller würdigte Rotter, der für den Verein als Ringer zahlreiche Deutsche Meister Titel und mit der Bronzemedaille bei der Jugendweltmeisterschaft 1969 die erste internationale Medaille errang, als Vorstand und Trainer agierte, lange Jahre als Bundesligakampfrichter und Kampfrichterreferent in Nordbaden aktiv war und heute die Bambini-Gruppe trainiert, als Säule des Vereins und bedankte sich für seinen außergewöhnlichen Einsatz.
Das Badener Lied, gespielt vom Musikverein Harmoine unter der Leitung von Willi Ehringer, beendete den kurzweiligen offiziellen Teil. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an den Musikverein Harmonie, die die gesamte Veranstaltung musikalisch untermalten.
Nach dem Ende des offiziellen Teils, ließ man die Veranstaltung bei zahlreichen Gesprächen ausklingen. Hohen Zulauf fanden auch eine Auswahl aus den zahlreichen Fotos und Artikeln des AV-Archivs und die Ausstellung zum Thema Ringen von Professor Josef Walch, sowie die zahlreichen Kunstwerke der Klasse 8 und ihrer Lehrerin Elvira Müller, die zum Thema Ringen angefertigt wurden.
Die nächste Veranstaltung der RKG ist der Pokalkampf am 07. Juni gegen den KSV Schriesheim in eigener Halle.