Zum letzten Heimkampf der Oberliga Saison 2015 empfing die RKG Reilingen/Hockenheim am Samstag die KG RSL 2000 aus Sandhofen/Lampertheim. Die Fans in der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle durften sich gleich doppelt freuen: Zum Einen ließ die RKG dem Team aus dem unteren Tabellendrittel nicht den Hauch einer Chance und vollendete die perfekte Heimbilanz mit einem klaren 27:4 Sieg. Zum Anderen profitierten die Reilinger von der Ketscher Niederlage in Nieder-Liebersbach und krönten ihre starke Saison bereits am vorletzten Kampftag mit der Meisterschaft. Trainer Michael Böh zeigte sich nach Kampfende begeistert von seiner Truppe: „Fast alle haben in dieser Saison ihre Leistung abgerufen. Die Mannschaft ist nach einer intensiven Vorbereitung topfit in die Runde gestartet und hat nun mit dem Meistertitel die Früchte dieser harten Arbeit geerntet“.
Zu Kampfbeginn wurden die Reilinger ihrer Favoritenrolle gerecht: Toptalent Ludwig Weiß (57 Kilogramm) blieb ohne Gegner und Heinz Marnette (66 Kilogramm Griechisch-Römisch) schulterte Sinan Avaz im ersten Kampf des Abends. Folgend verpasste Frank Gerhard (130 Kilogramm Freistil) mit einem 18:5 Sieg nur knapp die technische Überlegenheit. Die ersten Punkte ließ Paul Rothausky (61 Kilogramm Freistil) gegen den starken Antonio Lupo liegen. Erik Offenloch (98 Kilogramm Griechisch-Römisch) zeigte im letzten Kampf vor der Pause technisch feine Aktionen und holte seinen dritten Überlegenheitssieg (16:0) in dieser Saison.
Die beiden folgenden Kämpfe waren ausgeglichen und auf technisch hohem Niveau: Zoltan Szep (86 Kilogramm Freistil) gelang gegen Patrik Püskopi ein verdienter Punktsieg (10:5) und Scott Gottschling musste sich nach einem 2:2 aufgrund der letzten Wertung seinem Gegner geschlagen geben.
Danach betrat der zuvor verabschiedete RKG Oldie Valeri Wekesser (86 Kilogramm Griechisch-Römisch) zum letzten Mal die Matte in der Fritz-Mannherz-Halle. Der 42-Jährige wird nach der Saison seine erfolgreiche Karriere beenden. Unter großem Jubel zeigte er nochmal sein Können und verabschiedete sich mit einem Schultersieg vom Reilinger Publikum. Die Emotionen in der Halle ließen auch Sportvorstand Heiko Schweikert nicht kalt: „Valeri hat uns die letzten drei Jahre sowohl sportlich als auch menschlich unterstützt, er war eine absolute Bereicherung.“ Unter stehenden Ovationen verließ Wekesser die Matte und machte Platz für Christian „Itze“ Schöfer (75 Kilogramm Griechisch-Römisch), der sich von fragwürdigen Kampfrichterentscheidungen nicht beeindrucken ließ und einen 3:0 Punktsieg einfuhr. Robin Keck (75 Kilogramm Freistil) rundete den Kampf noch mit einem Sieg durch technische Überlegenheit ab.
Nach dem Kampf warteten die Anwesenden sehnsüchtig auf das Ergebnis des Tabellenzweiten aus Ketsch, der in Nieder-Liebersbach vor einer denkbar schweren Aufgabe stand. Schließlich wurde der Mannschaft und den Fans ein großer Wunsch erfüllt: Dank der Ketscher Niederlage ist die RKG nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen und durfte Zuhause die vorzeitige Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga Baden-Württemberg feiern.
In Feierlaune präsentierte sich auch Trainer Michael Böh, der vor allem der Geschlossenheit im Verein eine wichtige Rolle für diesen Erfolg zuschrieb: „Alles in Allem haben wir ein Topteam, das eine Topleistung abgerufen hat. Was allerdings auch nur durch die Hilfe der Funktionäre und der freiwilligen Helfer möglich war“. Zwei seiner Athleten wollte der Trainer allerdings nochmals explizit hervorheben: „Besonders stolz bin ich auf Valeri Wekesser, der mit seinen 42 Jahre noch sensationelle Leistungen gezeigt hat und auf unseren Youngster Ludwig Weiß“.
Nun geht der Blick für die RKG in Richtung Regionalliga. Sollte die Mannschaft auch weiterhin ihr Talent ausschöpfen und ihren hervorragenden Teamgeist beibehalten, müssen sich die Team aus Südbaden und Württemberg in der kommenden Regionalliga Saison warm anziehen. Bis dahin darf die RKG sich am letzten Kampftag in Berghausen nochmals feiern lassen und ihren Erfolg voll auskosten.
hef
