Sonderausstellung Uwe Neupert im 1. Deutschen Ringermuseum in Schifferstadt eröffnet

Drei Bundestrainer und mehr als zwei Dutzend internationale Medaillen

Sonderausstellung „Uwe Neupert“ im 1. Deutschen Ringermuseum in Schifferstadt eröffnet

Schifferstadt – Jürgen Fouquet, Vorsitzender des Vereins für Pflege der Kultur des Ringersports e.V. Schifferstadt, hat in Schifferstadt das 1. Deutsche Ringermuseum eröffnet. Seit einiger Zeit ist es ein beliebter Treffpunkt für viele Aktive und Ehemalige des Ringsports.

Ein Teil der Ausstellung von Uwe NeupertNatürlich nehmen Wilfried Dietrich als erfolgreichster Deutscher Ringer und der VfK Schifferstadt verdienter Weise einen großen Platz im Museum ein. Dennoch war es Fouquet wichtig, auch einmal den Ringsport aus der ehemaligen DDR zu zeigen und was würde sich hier mehr anbieten, als der erfolgreichste Ringer der ehemaligen DDR, Uwe Neupert.
Neupert, der mittlerweile in Reilingen wohnt und dem AV 1889 Reilingen mit Rat und Tat zur Seite steht kommentiert die Ausstellung wie folgt: „Wer mich kennt, weiß, dass ich niemand bin, der mit Titeln und Erfolgen hausieren geht. Die meisten Medaillen, Bilder, Trikots usw. lagen in Kisten in der Garage. Jürgen Fouquet kam auf mich zu und sprach mit mir über eine Ausstellung. Ich habe zugesagt, weil ich, wann immer ich kann, den Ringsport unterstützen möchte. Jürgen hat alles in mühevoller Kleinarbeit aufgearbeitet und eine tolle Ausstellung zusammengestellt, die den Besuchern ein Stück Ringsport-Geschichte näher bringt, in die man bisher so keinen Einblick hatte.

„Die Ausstellung und die Karriere von Uwe sind sehr beeindruckend. Wir sind sehr froh und stolz, einen Ringer wie Uwe Neupert in unserem Verein zu haben. Nicht nur ringerisch auch menschlich ist er ein klasse Typ und immer zur Stelle, wenn man ihn braucht.“, kommentiert AV Geschäftsführer Michael Müller die Ausstellung.

Der Einladung Fouquets am vergangenen Samstag folgten mit Wolfgang Nitschke, seinem Vorgänger Willi Tepper und Heinz Ostermann, drei ehemalige Bundestrainer aus Ost und West. Ihnen folgten noch weitere Olympiasieger, Weltmeister und Europameister, so dass man in dem Raum grob überschlagen schnell auf mehr als zwei Dutzend internationale Medaillen kam.

Nie aufgegeben und Fehler stets bei sich gesucht.
Die Bürgermeisterin von Schifferstadt, Ilona Volk, freute sich: „…sowohl ringerisch, als auch von der Statur her kein Spreewaldgürkchen, sondern einen richtigen Broiler in Schifferstadt und im Museum begrüßen zu dürfen.“

Der ehemalige Nationaltrainer Willi TepperDie beiden Bundestrainer von Uwe Neupert erwähnten seinen unglaublich großen Willen, seine Kämpfe gewinnen zu wollen und eine unbeschreibliche Willenskraft, nie aufzugeben und bei Niederlagen die Schuld stets bei sich zu suchen, auch bei fragwürdigen Kampfrichterentscheidungen zu Gunsten der russischen Gegner. „Das war es, was Uwe von den meisten Spitzensportlern unterschied und ihn so erfolgreich machte. 19 internationale Medaillen sind schon eine unglaubliche Leistung. Vielmehr beeindruckt mich aber, dass es Uwe gelang, über einen Zeitraum von über 12 Jahren jedes Jahr mindestens eine internationale Medaille zu gewinnen. Die Ausnahme ist hier nur das Jahr 1987, wo er eine schwere Verletzung zu bekämpfen hatte.“ So der ehemalige Nationaltrainer Willi Tepper.

der ehemalige Nationaltrainer Wolfgang NitschkeSein Nachfolger als Nationaltrainer und späterer gesamtdeutscher Nationaltrainer, Wolfgang Nitschke, sagte: „Wie Willi habe auch ich mit Uwe unzählige Jahre gemeinsam auf der Matte und im Training verbracht. Sowas schweißt zusammen. Nach dem 4. Platz bei der Olympiade in Seoul wurde Uwe als sportliches Idol von der DDR fallen gelassen und er wollte aufhören. Ich habe ihn dann überredet und gesagt ein solcher Gigant kann nicht ohne Medaille von der Matte. Zum Trotz all seiner Kritiker kämpfte er sich zurück und verabschiedete sich 1989 von der internationalen Bühne mit der 19. internationalen Medaille, der Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft.“

Beide betonten, dass Neupert sicherlich neben all diesen sportlichen Höhen auch privat einige Tiefen erlebt hat. Diese hat er aber, ähnlich wie seine Kämpfe gemeistert: „Egal wie oft er in die gefährliche Lage kam, er kämpfte sich wieder heraus. Das was einen Ringer von vielen anderen unterscheidet“, so Nitschke.

Uwe Neupert bei der EröffnungDen anwesenden Freunden und Athleten war anzusehen, dass die beiden Reden der ehemaligen Nationaltrainer tiefen Eindruck hinterlassen hat. Uwe Neupert selbst bedankte sich herzlich bei seinen Trainern, mit denen ihn noch heute eine tiefe Freundschaft verbindet und dankte Jürgen Fouquet für die tolle Ausstellung, die er hiermit eröffnete.
Anschließend besuchte man gemeinsam mit Uwe Neupert die Ausstellung und schwelgte bei Weißwurst und Getränken gemeinsam in der Ringervergangenheit. Das Museum hat jeden ersten und dritten Sonntag im Monat geöffnet. Informationen zum Museum gibt es telefonisch unter 06235 – 98748 oder im Internet unter www.ringermuseum.de