RKG verliert zum Auftakt, nimmt aber viel Positives mit

Erhobenen Hauptes verließen die Athleten und Fans der RKG Reilingen/Hockenheim am Samstagabend die Ringerhalle in Nackenheim. Zum Auftakt der Ringen Bundesliga Nordwest musste sich der Aufsteiger beim Play Off Kandidaten SV Allemania mit 21:8 geschlagen geben. Doch das hohe Ergebnis täuscht über die starke Leistung der Reilinger hinweg. Der Regionalliga Meister ließ sich von der mit internationalen Stars bespickten Nackenheimer Aufstellung nicht beeindrucken und hielt mit großen Kampfeswillen dagegen. Die knapp 80 mitgereisten Fans der Ringkampfgemeinschaft standen hierbei wie eine Wand hinter ihrem Team und sorgten gemeinsam mit dem heimischen Publikum für eine bundesligawürdige Stimmung.

Im ersten Kampf zeigte der Aufsteiger gleich, dass der Abend für die Pfälzer kein Selbstläufer werden würde. RKG Neuzugang Enrico Baumgärtner (57 Freistil) lieferte Burak Demir, gegen den er bei der deutschen Meisterschaft noch mit 10:0 verlor, einen Kampf auf Augenhöhe und verlor knapp mit 4:5. Die Ringkampfgemeinschaft konnte anschließend durch Marc Bonert (130 Greco) ausgleichen. In seinem ersten Bundesligakampf zeigte sich der Aschaffenburger in exzellenter Frühform und gewann mit 4:3. Für den letztjährigen Shootingstar Daniel Layer (61 Greco) war dann gegen den ehemaligen Weltmeister Eldaniz Azizli trotz vehementer und tapferer Gegenwehr beim 0:10 nichts zu holen. Im vierten Kampf gelang es dem Reilinger Neuzugang Zviad Metreveli (98 Freistil) trotz offensivem Stil nicht, die erhofften Akzente zu setzen. Der Georgier konnte gegen die starken Konterangriffe von Ahmed Dudarov nicht gegenhalten und verlor mit 1:11. Vor der Pause gab dann noch RKG Leistungsträger Igor Chichioi (66 Freistil) sein Bundesligadebut und konnte hierbei mit einem ungefährdeten Schultersieg beeindrucken. Die Ringer aus der Rennstadt überraschten in der ersten Halbzeit und boten der Allemania einen unerwartet offenen Kampf.

Nach der Pause legten die Gastgeber einen Gang zu: RKG Eigengewächs Paul Rothausky (71 Greco), der den verletzten Robin Laier ersetzte, war gegen den ukrainischen Kaderringer Ruslan Kudrynets ohne Chance und verlor nach knapp zwei Minuten überhöht. Auch Evgenij Titovski (86 Greco) konnte gegen den Ungar Tamas Levai nicht viel ausrichten und verlor mit 0:10. Die Ringkampfgemeinschaft 0weiterhin mit eisernem Willen dagegen. Sinnbildlich hierfür war der Einsatz von Thilo Dicker (80 Freistil), der zwar mit 4:8 verlor, aber mit intelligenten Kontern und starken Aktionen beweisen konnte, dass er der Bundesliga gewachsen ist. Damit war den Nackenheimern der Heimsieg nicht mehr zu nehmen. Die Gastgeber punkteten weiter fleißig und fuhren nochmals einen Sieg durch technische Überlegenheit ein. Zum Abschluss erfüllte noch RKG Neuzugang Robert Fritsch (75 Greco) die in ihn gesetzten Erwartungen und belohnte seinen starken Auftritt mit einem 8:0 Sieg, der noch durchaus höher hätte ausfallen können. Somit ergab sich das Endergebnis von 21:8, was den Kampfverlauf allerdings nicht komplett wiederspiegelt. 

Doch der Auftakt zeigte, dass die Reilinger nicht das von vielen erwartete graue Mäuschen der Liga sind. Geschäftsführer Michael Müller gibt sich trotz der Niederlage optimistisch: „Natürlich geht der Sieg der Allemania völlig in Ordnung. Aber das Ergebnis täuscht doch ein wenig über unsere Leistung hinweg. Die Jungs haben einen erstklassigen Kampf geliefert und sich als Aufsteiger stark präsentiert. Auch die vielen mitgereisten Fans haben die Mannschaft sensationell unterstützt. Wir bedanken uns bei den Gastgebern und freuen uns auf die Bundesliga Saison und die kommenden Aufgaben.“ Weiter geht es für die Ringkampfgemeinschaft nun gleich mit einem Doppelkampftag.

Hef

SV Allemania Nackenheim – RKG Reilingen/Hockenheim 21:8

57F:  Demir – Baumgärtner 1:0 (5:4), 130G: Ferdinand – Bonert 0:1 (3:4), 61G: Azizli – Layer 4:0 (TÜ), 98F: Dudarov – Metreveli 3:0 (11:1), 66F: I.Cakici – Chichioi 0:4 (SS), 86G: Levai – Titovski 3:0 (10:0) 71G: Kudrynets – Rothausky 4:0 (TÜ), 80F: O.Cakici  – Dicker 2:0 (8:4), 75F: Eryilmaz – Georgiev 4:0 (TÜ), 75G: Schmidhuber – Fritsch 0:3 (0:8)