RKG verliert und hadert mit Mattenrichter Leistung

Nach zuletzt zwei Siegen in Folge musste sich die RKG Reilingen/Hockenheim am vorletzten Kampftag der Regionalliga BW dem Tabellenzweiten VFL Neckargartach mit 11:19 geschlagen geben und muss weiterhin um den Ligaverbleib zittern. Bei hitziger Atmosphäre wurde der ohnehin schwere Gegner noch durch eine zweifelhafte Leistung des Mattenrichters gestärkt. Durch die Niederlage und die Ergebnisse der Konkurrenz bleibt die tabellarische Ausgangslage unverändert und verspricht große Dramatik am letzten Kampftag.

Der Kampf in Neckargartach startete für die RKG so schlecht wie noch nie in dieser Saison. Ohne Christoph Ewald (61 kg Freistil), der an diesem Wochenende für den DRB als Trainer im Einsatz war, verlor zunächst Pascal Kiefer (57 kg Griechisch-Römisch) den Auftaktkampf gegen den starken Cornel Predoiu mit 0:16. Folgend musste die RKG nochmals zweimal einen „Vierer“ abgeben: Christian Haas (130 kg Freistil) verlor 0:17 und der junge Paul Rothausky (61 kg Freistil) konnte bei seiner Schulterniederlage gegen Valentin Lupu nicht viel ausrichten. Mit einem 0:12 aus den ersten drei Kämpfen wurde die Aufgabe für die RKG nicht leichter. Oldie Valeri Wekesser (98 kg Griechisch-Römisch) war es dann, der die ersten Punkte für die RKG einfahren konnte. In einem engen Kampf setzte er sich mit 4:3 gegen Edward Gerner durch. Im letzten Kampf vor der Pause gab es dann den ersten Aufreger: Der starke Heinz Marnette (66 kg Griechisch-Römisch) dominierte seinen Kampf und wurde durch unerklärliche Verwarnungen ausgebremst. Außerdem hatte er seinen Gegner Andrej Puscas vermeintlich auf Schulter, bekam die Entscheidung allerdings nicht zugesprochen. Letztendlich gewann Marnette den Kampf mit 6:2. Der Halbzeitstand von 12:3 war aus Reilinger Sicht natürlich ärgerlich, hätte man doch mindestens 5 Punkte auf dem Konto haben müssen.

Weiter ging es mit Zoltan Szep (86 kg Freistil), der trotz guter Leistung wieder keinen Sieg feiern konnte. Gegen den ehemaligen Bundesliga Ringer Christian Meyer hieß es am Ende 7:9 aus Sicht des Ungar und die RKG ließ weitere wichtige Punkte liegen. Den Reilingern gelangen dann zwei „Vierer“ in Folge: Endlich stand der Pole Rafal Statkiewicz (66 kg Freistil) wieder zur Verfügung und sicherte sich und der RKG direkt einen Überlegenheitssieg. Auch Evgenji Titovski (86 kg Griechisch-Römisch) siegte durch technische Überlegenheit. Auch in diesem Kampf zeigte der Mattenrichter eine zweifelhafte Auslegung der Passiv-Regel. Somit war die Begegnung zwei Kämpfe vor Schluss mit einem Stand von 13:11 noch völlig offen. Christian Schöfer (75 kg Griechisch-Römisch), der wie bereits Heinz Marnette mit fragwürdigen Verwarnungen gestraft wurde, verlor gegen Aurelian Leciu mit 0:3. Im letzten Kampf des Abends gab es dann nochmals einen großen Aufreger: Robin Keck (75 kg Freistil) verlor gegen Julian Andreas Meyer auf Schulter. Hier muss allerdings die Parallele zum Marnette Kampf gezogen werden, in dem dem Reilinger der Schultersieg verwehrt blieb. Beide Situationen waren absolut vergleichbar, wurden aber unterschiedlich entschieden. Letztendlich hieß es am Ende 19:11 für den Gastgeber.

Auch wenn man die Leistungen unserer Mattenrichter nicht hoch genug einschätzen kann, muss auch Kritik zum richtigen Zeitpunkt und in angemessenem Rahmen geäußert werden dürfen. Eindeutige Fehlentscheidungen wie an diesem Abend dürfen in solch entscheidenden Kämpfen nicht passieren. Glück im Unglück für die RKG bedeuten allerdings die Ergebnisse der Konkurrenz aus Adelhausen und Hausen-Zell, die beide ebenfalls verloren haben. Somit gibt es kommenden Samstag den finalen Showdown in der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle. Mit Tabellenführer ASV Nendingen II, der momentan ergebnistechnisch aller in Grund und Boden ringt, kommt ein ganz harter Brocken für die Ringkampfgemeinschaft.