RKG mit bitterer Niederlage in Franken

Für den dritten Kampftag der Ringen Bundesliga hatte sich die RKG Reilingen/Hockenheim einiges für das Gastspiel beim direkten Konkurrenten Johannis Nürnberg vorgenommen. Entsprechend versuchten die Kurpfälzer in die Aufstellungs Trickkiste zu greifen. Doch der Poker ging für das Team von Wolfgang Laier nach hinten los und es hagelte eine 8:23 Niederlage bei den Grizzlies. Erschwerend kam hinzu, dass die RKG in der Klasse bis 75 KG Greco vier Mannschaftspunkte aufgrund von Übergewicht kampflos abgeben musste. Die Gastgeber indes bewiesen ein goldenes Händchen und stellten in genau dieser Gewichtsklasse ihren „Opferringer“ mit -2 Ringerpunkten, der ihnen einen unverhofften Punktevorsprung verschaffte.

Die erste Halbzeit konnten die Gäste noch ausgeglichen halten. Zwar gingen die ersten beiden Kämpfe verloren, aber die beiden türkischen Athleten der Ringkampfgemeinschaft hielten die Niederlagen gegen starke Gegner überschaubar. So verlor der junge Halil Gökdeniz (57 KG FR) gegen den defensivstarken Nürnberger mit 2:8 und verpasste einige Chancen auf Punkte. Für Süleyman Demirci (130 KG GR) war die Hürde noch um einiges höher. Mit dem finnischen Topstar Savolainen konnte der Greco Spezialist in der ersten Kampfhälfte stark mithalten, doch nach der ersten Bodenlage für den Favoriten nahm der Kampf den vermuteten Verlauf und Demirci verlor mit 1:10. Für den ersten Gästesieg sorgte dann der Russe Elchin Ibragimov (61 KG Greco) bei seinem Debut für die Ringkampfgemeinschaft. Ohne große Probleme holte der Neuzugang einen Überlegenheitssieg in knapp einer Minute Kampfdauer. Im darauffolgenden Duell der beiden Junioren Vize-Europameister zeigte Joshua Morodion (98 KG FR) abermals seinen Wert für die RKG. In einem Kampf auf sehr hohem Niveau behielt er gegen den deutlich schwereren Johannes Maier mit 4:1 die Oberhand und brachte die Gäste in Führung. Vor der Pause musste sich dann noch Igor Chichioi (66 KG FR) dem erfahrenen Dubov stellen und konnte gegen die Abgeklärtheit des Bulgaren beim 2:6 nicht viel ausrichten. Der Pausenstand von 7:6 für die Nürnberger Grizzlies spiegelte die erste Kampfhälfte gut wieder. Allerdings waren hier noch nicht die vier kampflosen Punkte für den Gastgeber eingerechnet.

Die Reilinger mussten also in der zweiten Hälfte nochmals einen Gang hochschalten, doch die Franken xwaren auf dem Papier klarer Favorit. Zunächst gab es jedoch einen Hoffnungsschimmer für das Team von Wolfgang Laier. Der glänzend aufgelegte Jan Fischer (86 KG Greco) überraschte gegen den internationalen Topathleten Tamas Levai mit einem 5:1 Sieg und zeigt dass er in der momentanen Form wohl der beste Greco Mittelgewichtler dieser Staffel ist. Doch die Felle der RKG schwammen danach aufgrund der Nürnberger Übermacht davon. Robin Laier (71 KG Greco), dem man durchaus Chancen gegen Deniz Menekse angerechnet hatte, erwischte einen gebrauchten Tag und ging noch in der ersten Kampfhälfte auf die Schulter. Dass die Reilinger hier noch etwas Zählbares mitnehmen würden, konnte zu diesem Zeitpunkt bereits getrost dem Reich der Geschichten und Fabeln zugeordnet werden. Nichtsdestotrotz gab der Gast noch nicht auf und wollte die Chance auf Ergebniskosmetik nutzen. Doch es kam dann bitter für die Gäste: Sowohl Thilo Dicker (80 KG FR) als auch Alan Golmohammadi (75 KG FR) verloren nach technischer Überlegenheit und die Gastgeber addierten weitere 8 Punkte auf ihr Konto, was mit den zusätzlichen kampflosen Punkte ein Endergebnis von 23:8 für Johannis Nürnberg ergab.

Es ist also das eingetreten, was die RKG um jeden Preis verhindern wollte: Eine hohe Niederlage, die das gesteckte Saisonziel Endrunde in schwer zu erreichende Sphären katapultiert. Jetzt startet allerdings der Heimkampf Marathon mit insgesamt fünf Kämpfen am Stück, wo die Ringkampfgemeinschaft vor eigenem Publikum nochmals nach Platz Vier greifen will.

Hef

 

Johannis Nürnberg – RKG Reilingen/Hockenheim 23:8

57F:  Kadyrseit – Gökdeniz 2:0 (8:2), 130G: Savolainen – Demirci 3:0 (10:1), 61G: Gerlach – Ibragimov 0:4 (TÜ), 98F: Mayer – Morodion 0:2 (1:4), 66F: Dubov – Chichioi 2:0 (6:2), 86G: Levai – Fischer 0:2 (1:5) 71G: Menekse – Laier 4:0 (SS), 80F: Walter  – Dicker 4:0 (TÜ), 75F: Müller – Golmohammadi 4:0 (TÜ), 75G: Janot – Romahn 4:0 (KL)