Zum Abschluss der Hinrunde der Regionalligasaison 2016 ging die RKG Reilingen/Hockenheim bei der Bundesligareserve vom deutschen Meister ASV Nendingen mit 9:24 sang und klanglos unter. Die dritte Niederlage in Folge für die RKG spiegelt die schlechteste Saisonleistung der Athleten von Michael Böh wider und ist auch in der Höhe verdient. Zu dem rabenschwarzen Tag der RKG gesellt sich noch das wiedergekehrte Verletzungspech, aufgrund dessen die Reilinger auf Rafal Statkiewicz, Christian Schöfer und Frank Gerhard verzichten mussten.
Die erste Kampfhälfte ging wie im Schnelldurchlauf: Da Christoph Ewald (57 kg Freistil) kampflos blieb und die RKG selbst keinen Ersatz für Rafal Statkiewicz stellte (66 kg Freistil), durften die Zuschauer in der Nendinger Donauhalle nur drei Kämpfe vor der Halbzeit erleben. Den Startschuss gab Erik Offenloch: Im Schwergewicht (130 kg Griechisch-Römisch) vertrat der Hockenheimer Routinier den verletzten Frank Gerhard tadellos und lieferte bei seiner 2:7 Niederlage gegen den bundesligaerfahrenen Volker Hirt einen ausgezeichneten Kampf über die volle Distanz ab. Doch dies sollte das einzig Positive sein, was die RKG aus Halbzeit Eins mitnehmen konnte. Paul Rothausky (61 kg Griechisch-Römisch) hatte gegen den rumänischen Topringer Alexandru-Vasile Botez keine Chance. Der Osteuropäer besiegte den Reilinger Youngster technisch überlegen mit 18:2. Auch im letzten Kampf vor der Pause musste die RKG 4 Mannschaftspunkte abgeben: Zoltan Szep, der im ungewohnten Halbschwergewicht (98 kg Freistil) antrat, verlor gegen Marc Buschle nach knapp 20 Sekunden auf Schulter.
Der erste Kampf nach der Pause verlief wieder erfreulicher für die Ringkampfgemeinschaft: Neuzugang Evgenji Titovski (86 kg Griechisch-Römisch) zeigte sich als einer der wenigen Lichtblicke an diesem Abend und gewann nach abermals starker Leistung mit 16:2 gegen Maximillian Stumpe. Dass es für die RKG an diesem Abend einfach nicht laufen sollte und auch eigentliche Sieggaranten Punkte ließen, zeigte sich im weiteren Verlauf. Heinz Marnette (66 kg Griechisch-Römisch) verlor gegen Baris Diksu seinen ersten Kampf in dieser Saison mit 1:4. Dank Dennis Schäfer (86 kg Freistil) und seinem 8:4 Erfolg gegen Denis Rubach durfte die RKG nochmals 2 Mannschaftspunkte auf ihr Konto gutschreiben. In den letzten beiden Kämpfen im Weltergewicht (75 kg) war für die Reilinger allerdings nichts mehr zu holen. Im Freistil traf Robin Keck auf den starken Yan Ceaban, welcher fleißig punktete und nach knapp 5 Minuten und einer 12:0 Führung schließlich den Schultersieg für den Gastgeber holte. Abschließend durfte der junge Ludwig Weiß nochmals Regionalligaluft schnuppern. Wie erwartet musste das Reilinger Eigengewächs Lehrgeld bezahlen und verlor gegen Louis Vincent Stumpe mit 16:0 und technischer Überlegenheit.
Summa summarum ergab sich also eine enttäuschende 9:24 Niederlage für die RKG Reilingen/Hockenheim, in einem Kampf, der gezeigt hat, dass man in der Regionalliga Baden-Württemberg immer Topleistungen bringen muss, was auch Geschäftsführer Michael Müller weiß: „Leider haben wir heute unsere schlechteste Saisonleistung abgeliefert, das lässt sich auch mit den Ausfällen nicht schönreden. Jetzt heißt es Mund abwischen und nach vorne schauen, im nächsten Kampf können wir uns zurückmelden“. Durch die Niederlage belegt die RKG jetzt den sechsten Platz und bleibt vorerst im Tabellenmittelfeld beheimatet. Wo die Reise denn nun hingeht, werden die beiden ersten Kämpfe der Rückrunde sicherlich näher beleuchten. Zunächst geht es zum Tabellenvorletzten nach Fachsenfeld/Dewangen und dann empfängt die RKG Zuhause das Schlusslicht RG Hausen-Zell. Es beginnt also langsam aber sicher die heiße Phase der Regionalliga Baden-Württemberg und für die RKG bieten sich nun zwei gute Möglichkeiten, ihren Negativlauf von drei Niederlagen rechtzeitig zu beenden.
hef